Wenn Bafög, Kindergeld, Wohngeld, ein Nebenjob oder andere Finanzierungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen um sich das Studium leisten zu können, oder man aber aufgrund des hohen Lernpensums nicht ausreichend dafür arbeiten kann, kommt ein Studienkredit in Frage. Dieser wird anders als Bafög oder Wohngeld nicht vom Staat sondern von verschiedenen Banken finanziert.
Hierbei bekommt man monatlich Geld auf sein Konto überwiesen, das man erst nach Beenden des Studiums zurückzahlen muss. In den meisten Fällen kann man individuell mit den Banken planen, wie hoch die Raten sind, in denen man das Darlehen zurückzahlt. Allerdings fallen auf den Kredit beim Zurückzahlen Zinsen an.
Bevor man sich auf diese Art der Studienfinanzierung einlässt, sollte man allerdings einiges beachten. Da der monatliche Betrag verschieden hoch sein kann, ist es gut, vorher genau zu berechnen, wie viel Geld man monatlich braucht, um mit dem Studienkredit gut über die Runden zu kommen. Wenn man zusätzlich noch viel arbeiten muss, lohnt sich das Aufnehmen des teuren Kredits kaum. Die verschiedenen Anbieter sind unterschiedlich flexibel, wenn es um die Rückzahlung geht. Da im Falle von Arbeitslosigkeit oder anderen privaten Probleme aber Zahlungsrückstände auftreten können, sollte eine flexible Variante in Erwägung gezogen werden. Andernfalls ist es auch gut, die Eltern oder andere Angehörige mit in einen Notfallplan einzubeziehen, falls die Rückzahlung einmal nicht möglich ist (Quelle: afinu.de). Selbstverständlich ist auch die Zinsrate beim Vergleich der Anbieter zu beachten um eine möglichst rentable Möglichkeit zu finden.
Ein Kredit kann neben den Vorteilen wie z.B. der finanziellen Unabhängigkeit, aber auch viele Gefahren mit sich bringen, die man vorab bedenken sollte. Der Gesamtbetrag muss komplett zurückgezahlt werden, nicht wie beim Bafög nur teilweise, und die Banken unterscheiden nicht zwischen Kunden die nach ihrem Studium einen guten Job gefunden haben und denen, die arbeitslos sind. Die Rückzahlung muss meist spätestens 2 Jahre nach Abschluss des Studiums erfolgen, zu dieser Zeit wollen viele vielleicht noch Reisen oder haben gering ausfallende Einstiegsgehälter. Dann kann es schwierig werden, die monatliche Rate aufzubringen. Auch wenn der Kredit auf den ersten Blick günstig und das zurückzahlen problemlos machbar zu sein scheint, werden die anfallenden Zinsen oft zum Problem. Es gibt keine Obergrenze bei der Summe der anfallenden Schulden. All diese Punkte sind in die Lebensplanung miteinzubeziehen, wenn man nicht als junger Mensch, der eigentlich noch seine gesamte Zukunft vor sich hat, in die Schuldenfalle geraten möchte.
Man muss sich also von vornherein einen Plan zurechtlegen, wie und wann die Schulden und Zinsen zurückgezahlt werden und nach ausführlichem Vergleich den für sich passendsten Kreditanbieter auswählen. Wenn man all dies beachtet, ist der Studienkredit eine Alternative für alle, denen die finanzielle Lage das Studium erschwert.